20100805

BRENNEN (I want you so much I could burst)

21. Oktober 2009, Indian Ocean, 23.45 Uhr (Indian Standard Time IST)

Deine Hände unter der Decke, wie die krampfen. Es bricht unter deinem Druck fast mein Herz, doch schwimm ich mich frei. Das brennt, als seien wir zwischen Brennnesseln gefallen. Das kleine Mädchen geschubst von dem schwarzen Ritter, hörst du ihn lachen hinter dem Baum? Mit strenger Miene tauchst du auf über den Wolken, Armgard: So war es doch nicht. Ich fiel doch hin, da war doch keiner. Dann wälzte ich mich zwischen den haarigen Pflanzen, den brennenden Schmerz auf der Haut auszukosten. So ist´s gewesen. Doch das warst nicht du. Du gingst zum Bach hinunter und kühltest den nackten Arm im fließenden Wasser. Ich konnt´s nicht lassen, den Rock hochzuziehen, die Strümpfe wegzustrampeln und mich noch einmal zu drehen. Ich war das, Melusine, und du warst das, die stand unter der Brücke bis zu den Hüften im Wasser und ließest es rauschen um die glühende Haut. Ach, alles Lüge. Wir waren es und ich. Sie sah mich vom Fenster aus. Die mit den lockenden Haaren, goldener Schimmer hinter dem Glas. Sie hat nie gefragt. Ihr brauchten wir nichts zu verbergen. Nicht ihr.

Sein Wort ist´s, das dich brennen macht, dir den Körper versteift unter der Decke, die Hände auf die Brust gepresst. Gib nach, Schwester. Nur Worte, nur Worte. comecomecomecomecomecome. Der sanfte Narr wird nie mehr mit dir singen.


Oceans apart. I want you. 
I want you so much I could burst.

Ich muss dich warnen. Er ist ein Kind. Bricht die Versprechen. Ein Grinsen hat er mit Lippenstift aufgemalt, dich zu schrecken. I want you. Dann zittern wir ihm entgegen. Du auch. Wir vergessen die kahle Brust und schaudernd presst du die Lippen gegen den Schirm. Warum den? Weil  er es kann. Wie keiner zuvor. Und Worte sind keine Messer. Und Füße narben so nicht.  Ich ließ es geschehen. Nach Singapore und weiter. Darum zog es mich an deiner Stelle zu ihm, war ich vor dir. Die vor dir war, dich zu schützen. Be my nightmare, flüsterte der und schuf so das Meer, wogend.  Kein Entrinnen gibt es von dort unten zwischen dem algigen Grün. Dumpf dröhnt das Wasser in deinen Ohren. Hörst immerzu den Gesang: come.come.come.come.come.come. Be my nightmare. comecomecomecomecome. So schwamm ich dir voraus. Immer zog´s uns ins düstere Grün.

Wish you well, schriebst du zum Abschied einmal. Tatest du so. Ach, arme Armgard. Well, there´ll always be another wave, sagt der und küsst ein Mädchen. I´m only twenty- eight. Du lässt ihn gehen. Denkst du. Sende ich ihm den Schmerz, soll der spüren wie du. Spürt der dich. Kann der nicht. Keine andere nur dich, dich, dich. Seinen Lenden, glaubt er, ist es Natur und gleich. Doch da bist du. Bin ich. Nur wir. Wird er sich verzehren. Wie wir. Bis du. Dich entscheidest. Das wird ein Fehler. JOKER. Er ist der dunkle Ritter. Nimm die Maske ab. Verlangst du. Tomasz. Dich. Verlangt sie.  Alles vergebens.


I want you so much I could burst.

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